Aktuelles

Bericht zur "Kirche des Monats" Oktober

zurück

Kurzweilig stellten Gemeindereferentin Maria Hillmann und Diakon Hermann Sur die Entwicklung der Kirchengemeinde St. Maria zum Frieden von der ersten Stunde 1945 bis heute vor. Ihre Textvorträge wurden von auf eine Leinwand projizierte Bilder anschaulich gemacht. Sie berichteten von den Zerstörungen der schrecklichen Kriegsjahre, insbesondere von der Zerstörung der Meppener Propsteikirche in der Altstadt und der Brücken über die Flüsse Hase und Ems.

Esterfeld war von der Altstadt abgeschnitten. Beeindruckend in Szene gesetzt wurde Elisabeth Rücken verkörpert durch Lisa Dreyer. Sie zog von hinten in die Kirche ein und gab Gedanken der Esterfelderin Elisabet Rücken preis, die auf diese damalige Situation blickte und den Mut fasste, an Propst Carl Meyer am 13.04.1945 einen Brief zu schreiben. An einem Tisch vor dem Altar sitzend spielte Lisa Dreyer vor, wie Elisabeth Rücken den Brief formulierte und niederschrieb. „Doch nichts wünschen wir uns mehr als eine geistige und geistliche Beheimatung. Und wenn es nur n dieser österlichen Zeit einen einzigen Gottesdienst gäbe, wir wären Ihnen, hochwürdiger Propst, unendlich dankbar. Auch wenn es einem heiligen Messopfer nicht würdig ist, so stellt die Familie Kamp, deren Tochter ich bin, den Schießstand als Räumlichkeit zur Verfügung. In Erwartung einer zustimmenden Antwort verbleibe ich, Ihre Elisabeth Rücken“. Und die Antwort kam schnell. Adjunkt Josef Orgaß wurde als Seelsorger nach Esterfeld geschickt. Am zweiten Sonntag nach Ostern konnte der erste sonntägliche Gottesdienst im städtischen Schießstand bei der Gaststätte Kamp gefeiert werden. Drei Messen wurden sonntags angeboten. Die Gemeinde zählte 1700 „Seelen“. Der Platz für die Gottesdienstbesucher reichte nicht aus. So folgten als Gottesdiensträume der kleine Saal der Gaststätte Kamp, eine von den Esterfeldern aus dem Osnabrücker Bereich bei Voltlage erworbene und am heutigen Kindergartenstandort aufgebaute Barackenunterkunft des Reichsarbeiterdienstes und 1960 der heutige Kirchbau. Bereits am 18.08.1945 erhielt die Kirchengemeinde den Namen „Maria zum Frieden“, denn endlich hielt der Frieden Einzug, nach dem sich die Menschen so unendlich sehnten. Diakon Sur warf noch einmal einen Blick auf Elisabeth Rücken: „Elisabeth Rücken wäre sicherlich bei all den Ereignissen gerne dabei gewesen. Sie verstarb am 9.5.1945 mit nur 54 Jahren, einen Tag nach dem offiziellen Kriegsende.“ Die Gemeinde St. Maria zum Frieden wuchs auf heute etwa 5000 Gemeindemitglieder an, viele junge Familien fanden in Esterfeld ihr Zuhause. Seit 2011 bildet die Gemeinde eine Pfarreiengemeinschaft mit St. Franz Xaver, Rühle und St. Vinzentius, Fullen-Versen.
Veronika Linnig und Hubert Kamin, als Vertreter des Pfarrgemeinderates, erläuterten den gut 200 Besuchern der „Kirche des Monats“ die zahlreichen Sehenswürdigkeiten des Gotteshauses.
Nach dem Segen durch den Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Pater Benny dankte der Referent des Emslanddechanten und Initiator des Neustarts „Kirche des Monats“ Holger Berentzen dem Vorbereitungsteam und Herrn Johannes Quappen, der von Seiten des Projektteams „Kirche des Monats“ die Begleitung übernommen hatte und selbst Gemeindemitglied ist. Viele Gespräche gab es beim anschließenden Kaffeeangebot.

(Holger Berentzen)

Bilder der Veranstaltung sind in unserer Galerie zu sehen.

Weitere Informationen zur Aktion "Kirche des Monats" finden Sie unter

https://kirche-des-monats.wir-e.de

« zurück